Wieder ein Jurahaus weniger

Immer weniger werden die, die sich für Baugeschichte und Bautradition interessieren. Leider. 

Hier und heute ein Beispiel aus Gimpertshausen.

Am 27.9.2022 berichtete der Donaukurier unter der Überschrift 

"Schandfleck oder verkapptes Schmuckstück?"  

über den geplanten Abriss des sogenannten "Kyaw Haus" ( zum Artikel ) im Rahmen einer geplanten Dorferneuerung. Der Bürgermeister fand seiner Meinung nach "deutliche Worte" gegenüber dem Jura-Haus Verein der sich in einem Schreiben gegen den Abriss gewandt hatte. Auf die Frage des Bürgermeisters: "Ich frage mich schon, was die wollen. Haben die schon einmal ein mit Eternit eingedecktes Jurahaus gesehen“, hätte auch ich mit gutem Gewissen sagen  können: "ja, und nicht nur eins".

Bezüglich zu den Äußerungen des BM zu den Entsorgungskosten des mit Eternit gedeckten Daches musste ich ich nach dem Lesen des 2. Artikel des Donaukurier zu diesem Thema von heute dann doch schmunzeln; jetzt wo das Haus abgerissen wird wird wohl die Gemeinde die Entsorgungskosten auch bezahlen müssen -aber gut evtl. tragen es ja die Steuerzahler weil die Kosten in den evtl. Zuschüssen zur Dorferneuerung inkludiert sind.

Da das Haus nicht denkmalgeschützt ist, wäre bei einer Sanierung des Hauses nicht einmal ein Legschieferdach ( Kalkplattendach) zwingend erforderlich gewesen  und man hätte sich bereits 2022 über das Internet z.B. über solche Aktionen informieren können.

Dazu noch eine kleine nicht repräsentative Recherche zu den Entsorgungskosten, die bringt Kosten von ca. 1100€ je Tonne ( Stand 2022 )  Eternit zu Tage. Gehen wir von ca. 200m² Dachfläche aus und einem Eternitgewicht von 20kg/m² macht das 4000kg= 4Tonnen.

Wir reden also von ca. 5000€.

Fazit:

Für viele ist so ein altes Haus nur "Glump", für andere ein Teil unserer aller Geschichte. Demnächst ist es unwiederbringlich weg.

Schade !

Bild Wikipedia (Tilman2007, CC BY-SA 3.0)

Bad Windsheim, Fränkisches Freilandmuseum, Nr. 101-002