Studie: digitale Überwachung im Alltag
Für euch im Netz gefunden:
Studie zur kommerziellen digitale Überwachung im Alltag
Diese aktuelle Studie von -crackedlabs- (2014) im Auftrag der Bundesarbeitskammer (ist die gesetzliche Interessenvertretung der Arbeitnehmer in Österreich) zeigt anhand von Beispielen wer, was und wie unsere Daten sammelt, verarbeitet und nutzt.
Von der altbekannten Adressdatei, über Schufa Scoring, bis hin zu Körperdaten wie Pulsmessung. Alles wird gesammelt und in Verbindung gebracht um Werbung zu generieren und Verhalten zu steuern. Vorhersagen zu Bewegungsprofilen und Erwartungsanalysen von Emotionen, es gibt nichts was nicht versucht und realisiert wird.
Beispiele gefällig ?
" Ein britisches Forschungsteam konnte auf Basis zeitlich zurückliegender GPS- und WLAN-Protokolle, Telefonnummern, Anruf- und SMS-Listen von 25 TeilnehmerInnen einer Studie deren Aufenthaltsorte zu einem Zeitpunkt 24 Stunden später mit einer hohen Genauigkeit vorhersagen (vgl. De Domenico et al 2012). "
" Beim Online-Kreditantrag würde nicht nur berücksichtigt, welches Gerät die NutzerInnen verwenden und welche Apps sie installiert haben, sondern auch die Zeit, die sie für das Ausfüllen des Formulars benötigen – oder die Häufigkeit der Nutzung der Löschtaste "
" Eine Untersuchung aus 1990 hat gezeigt, dass die Kombination aus Postleitzahl, Geschlecht und Geburtsdatum bei 216 von 248 Millionen und damit 87% der USAmerikanerInnen einzigartig ist und damit eine Identifikation ermöglicht (vgl. Sweeney 2002) "
Die Klassiker wie PC-Cookies oder IP Adressenspeicherung, für personalisierte Werbung beim Surfen, sind da noch die harmlosen Methoden und Auswirkungen.
Überwachung auch in "sozialen" Netzwerken
Die "falschen" Freunde und die "falschen Likes" bei Facebook, der "falsche" Wohnbezirk und zu wenig gemachte Schritte und schon wird es unter Umständen nichts mit dem neuen Job oder einem Kredit.
Irgendwie wird man unwillkürlich an George Orwells "1984" und die Überwachung der Gedanken erinnert. Noch werden die gesammelten Daten nicht flächendeckend verknüpft und ausgenutzt, doch wecken die Unmengen an verfügbaren Informationen Begehrlichkeiten. Es scheint nur eine Frage der Zeit bis sie auch Wirkung zeigen.
Paranoia ist sicherlich nicht angesagt aber ein bewusster Umgang mit Informationstechnologien und die Bereitschaft sich damit auseinanderzusetzen scheint angeraten, damit die digitale Überwachung nicht in digitaler Beherrschung endet.
Die komplette Studie zum Nachlesen findet ihr hier. Sollte das Dokument nicht mehr vorhanden sein, existiert eine Sicherungskopie.